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Thursday, July 23, 2020

Tier-Resort wird neues Standbein für Show-Service Diana Antoine in Wickede-Echthausen - soester-anzeiger.de

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Echthausen - Diana Antoine musste sich mit ihrem Show-Service von der weiten Welt verabschieden – von China, der Mongolei, Australien, aber auch anderen Projekten. Nun hat sie ein neues berufliches Standbein gefunden.

„Ich und sesshaft werden?“ Diana Antoine hätte das von sich nie gedacht, denn eigentlich ist sie in der weiten Welt zuhause. Dann aber kam die Pandemie. 

„Zirkus Diana“, eine Bezeichnung, die Wickeder Köpfe hartnäckig mit dem kleinen Unternehmen an der Ruhrstraße verbinden – den aber gibt es schon seit gut 25 Jahren nicht mehr. Mit ihrem Show-Service ist Antoine seitdem unterwegs, trainiert Tiere für Opern, begleitet Modeshootings bekannter Textiliten mit Hunden und hatte zuletzt mit 18 Pferden an der größten Pferdeshow der Welt „Troy“ in Peking mitgearbeitet. Oder ist bei Freunden in Australien und unterstützt sie, als die Großbrände Schlagzeilen machen. 

Als sie am 5. Januar aus China nach Deutschland zurückkehrte mit drei weiteren Großaufträgen in der Tasche, überschlugen sich Tage später die Ereignisse. Auch Peking ging in den Lockdown. Die geplante Pferdeshow, das Wolfstraining für einen Kinofilm und die Flugshow mit Greifvögeln waren Geschichte, bevor sie überhaupt begonnen hatten.

„Wir sind mit unseren Shows nicht systemrelevant“, stellt die junggebliebene Echthauserin mit Wehmut, aber ganz nüchtern fest. Sie weiß daher gut, wie es nun auch um die Kollegen in ihrer Branche oder den Zirkussen dieser Welt zurzeit bestellt ist. „Alle Kulturschaffenden wollen arbeiten und kein Geld vom Staat“, ist die Halb-Australierin überzeugt. „Und so war es vielleicht Fügung“, sagt sie, „dass ich seit zehn Jahren einen weiteren Plan in der Schublade habe.“

Denn eine Frage ließ sie nie los: „Was mache ich mit dem Objekt in der Heimat, wenn ich nicht mehr reisen kann oder will?“ Jenes Objekt ist das recht große Familien-Anwesen in Echthausen mit Wohnhaus, Stallungen und Wiesen, wo auch ihre Eltern zuhause sind und ihrer Tochter viel „Rücken freihalten“. Corona hat nun ein stückweit für sie entschieden: In der verwilderten Idylle für Zwei- und Vierbeiner wird Diana Antoine ihr nächstes Standbein platzieren, nachdem ihr fast alle anderen weggebrochen sind: das „Tier-Resort Diana“.

Das berufliche Multitalent – Antoine ist Eventmanagerin, ausgebildete Tierpflegerin, Künstlerin, Artistin und Tiertrainerin mit „großem“ Führerschein für Tiertransporte – begann 2019 eine Ausbildung zur Hundeerzieherin und Verhaltensberaterin. Für diesen selbst finanzierten Zertifikatslehrgang des gleichnamigen Berufsverbandes in Kooperation mit der Industrie- und Handelskammer Potsdam hat sie im Dezember die Theorie bereits abgeschlossen, jetzt fehlen noch einige Prüfungen und Praktika, die sich wegen Corona verzögert haben.

In diesem Monat plant sie, ihre Hundeschule auf dem Gelände in Echthausen eröffnen. Ein Stall wird außerdem umgebaut zum Hundehotel. Die Trainingshalle nebenan lässt Hundeschule auch bei schlechtem Wetter zu. Und nicht zu vergessen das Trainings-Außengelände, wo bislang Gänse, Pferde, Kamel und Co. friedlich weiden. „Mit einer Hundeschule bin ich sehr sehr nah an meinen bisherigen Berufen,“ freut sich Diana Antoine auf die neuen Aufgaben – angefangen vom „Dogdance“ (Tanz mit Hunden) bis hin zum Dummie-Training (Apportieren), abgesehen von der Grunderziehung von Jung- und Familienhunden.

Im Tierhotel beziehungsweise in der geplanten Tagesstätte kommen die Hunde stundenweise unter oder können dort ihre Zeit verbringen, wenn Herrchen und Frauchen selbst einmal im Urlaub sind. Das „Tier-Resort Diana“ – sie hat die Bezeichnung für ihr künftiges berufliches Standbein bewusst gewählt – hätte „selbst für ein Lama Platz...“

Was außerdem bleiben wird in Echthausen, sind ihre Tiere, die dort zum Teil ihr Gnadenbrot genießen – ein kleiner Zoo auf großem Gelände sozusagen. Sie zählt auf: zwei Stachelschweine, vier Pferde, ein Kamel, fünf Ziegen und Schafe, drei Rentiere, vier Gänse, zwei Schlangen, drei Affen, ein paar weiße Tauben, eine Vogelspinne, eine Katze – und eben die vier eigenen Hunde. “Sie haben für uns gearbeitet und verdienen ihren Ruhestand“, so Diana Antoine. Wie „Lassie“, der wegen der Hitze zurzeit einen flotten Sommerfellschnitt trägt. „Lassie“ beispielsweise kann Wasserski fahren.




July 23, 2020 at 03:00AM
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