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Saturday, August 29, 2020

Dormagen: Eine Facebook-Gruppe für vermisste Tiere - Westdeutsche Zeitung

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Kostenpflichtiger Inhalt: Vermisste Tiere in Dormagen : Hilfe bei Suche nach vermissten Tieren

Schon mehr als 2000 Mitglieder nutzen die Plattform, die Martina Wolf ins Leben gerufen hat – ein großer Erfolg.

Wenn der geliebte Hund entlaufen ist, die geliebte Katze plötzlich von ihrem Freigang nicht mehr nach Hause kommt, dann ist das für den Besitzer der blanke Horror — könnte dem tierischen Familienmitglied doch etwas Schlimmes zugestoßen sein. Um die verloren gegangenen Lieblinge möglichst schnell wiederzufinden — und im Idealfall gesund zurück in ihr Zuhause zu bringen —, hat Martina Wolf vor vier Jahren die Facebook-Gruppe „Tiere vermisst in Dormagen und Umgebung“ ins Leben gerufen. Gemeinsam mit vier weiteren Administratoren managt sie die Beiträge der inzwischen mehr als 2000 Mitglieder.

Mehrere Stunden Arbeit pro Tag investieren die Admins Micky Le, Julia Sab, Martina Galyo, Esther Feldkamp und Martina Wolf in die Gruppe. Alles ehrenamtlich. Hinzu kommen die Kosten für Benzin, wenn mal wieder eine von ihnen losfahren muss, um den Chip eines gefundenen Tieres auszulesen. Immer in der Hoffnung, dass der Besitzer seinen Liebling denn auch mit einem implantierten Chip hat kennzeichnen lassen. Denn sonst wird die Suche knifflig.

Auch Totfunde dürfen in der Gruppe gemeldet werden

Den Sprit zahlen sie aus der eigenen Tasche. „Wir schauen uns jeden einzelnen Post an und achten darauf, dass es zu jedem vermissten Tier nur eine Suchmeldung gibt. Sonst würde das schnell zu unübersichtlich“, erläutert Wolf. Die 51-Jährige hat selbst drei Hunde. Zum Glück sei ihr bis jetzt noch keiner ihrer tierischen Mitbewohner entlaufen, erzählt sie.

Kommentare, die nicht hilfreich sind, würden auf den Facebookseiten der Gruppe kompromisslos gelöscht, betont die gebürtige Dormagenerin. „Wenn jemand zum Beispiel schreibt, dass er eine Katze mit rotem Halsband vermisst, dann kann es passieren, dass Leute drauflos schimpfen, dass frei laufende Katzen kein Halsband tragen sollen, weil das viel zu gefährlich ist. Das ist aber in dem Moment nicht zielführend“, findet sie. Es gehe vielmehr darum, dem Tierhalter in dem Moment die größtmögliche Unterstützung zu bieten. „Wer sein Tier vermisst, der steht ohnehin schon große Ängste und Sorgen aus. Das erfordert in dem Augenblick Empathie und nicht Kritik. Wenn sich jemand überhaupt nicht benehmen kann, ermahne ich ihn erstmal. Wenn alles nicht hilft, muss ich zur Not auch mal jemanden aus der Gruppe ausschließen.“

Gepostet werden dürfen in der Gruppe nicht nur vermisste Tiere. Auch gefundene oder zugelaufene können gemeldet werden und finden auf diesem Weg oft schnell wieder in ihr altes Zuhause zurück. „Wir hatten auch schon ein paar Leute, die Schildkröten gefunden haben“, schildert Wolf ihre Erfahrungen. Auch Totfunde dürfen und sollen sogar in der Gruppe gemeldet werden. „Mehrere von uns besitzen ein Chiplesegerät“, so Wolf.

„Da fährt dann jemand raus und versucht, das Tier anhand des Chips zu identifizieren, damit der Besitzer wenigstens informiert werden kann, was mit seinem Mitbewohner passiert ist.“

Viele Tiere fanden
zurück nach Hause

Das sei immer noch besser als die Ungewissheit. „Auch Autofahrer, die einen Unfall mit einem Haustier hatten, sollen sich bei uns melden. Dann kann dem Tier oft noch geholfen werden“, und es müsse nicht im Straßengraben sterben, nur weil der Unfallverursacher sich einfach aus dem Staub gemacht habe. „Für mache ist es ,nur ein Tier’, für jemand anderen aber ein geliebtes Familienmitglied. Das sollte man nicht vergessen“, findet sie.

Wer in der Facebook-Gruppe unter „Dateien“ schaut, entdeckt für viele verschiedenen Arten von Notfällen Schritt-für-Schritt-Anleitungen, die genau erklären, was zu tun ist. So ist dort etwa eine Liste der Mitglieder zu finden, die über einen Chipausleser verfügen, eine genaue Anleitung für „Erste Hilfe bei Unfall mit Katze“ genauso wie „Was tun, wenn der Hund entlaufen ist?“.

Im Ernstfall könnten diese Anleitungen helfen, die Nerven zu bewahren, Zeit zu sparen und möglichst schnell die richtigen Schritte einzuleiten, erklärt Wolf. Weit mehr als die Hälfte der vermissten Tiere konnte mit Hilfe der Gruppe wieder zurück in ihr altes Zuhause finden. Gesucht oder gefunden werden dabei nicht ausschließlich Katzen und Hunde.

Auch um Vögel und andere Kleintiere geht es in der Gruppe. „Wir hatten sogar schon jemanden, der seinen Pfau suchte.“ Jeder, der ein Tier vermisse oder gefunden habe, sei in der Gruppe willkommen.




August 29, 2020 at 11:00AM
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